LogiMAT 2022: Revival mit aufgestauten Ideen

Nach zweijähriger Pause geht die Intralogistikmesse LogiMAT in Stuttgart vom 31. Mai bis zum 2. Juni endlich wieder an den Start. In einer dreiteiligen Serie stellt Logistik Express vorab die interessantesten Exponate aus zentralen Austellungsbereichen vor. Der Fokus liegt auf Software für Versand, Transport und Lager. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Robotics sowie die Lager- und Produktionssteuerung. Außerdem werden die Highlights der Segmente Kennzeichnung, Identifikation und Kommissioniersysteme vorgestellt. Teil 1.

Als im November des vergangenen Jahres die Logistikmesse LogiMAT von März in den Mai verlegt wurde, ging ein Aufatmen durch die Reihen der Aussteller. Frühzeitig hatte der Veranstalter die Weichen gestellt und für eine verlässliche Planungsgrundlage gesorgt. Inzwischen zweifelt niemand mehr daran, dass der beliebte Branchentreff als Präsenzveranstaltung stattfinden wird. Dass es in Stuttgart nicht ganz so unbeschwert zugehen wird wie früher, dürfte allerdings klar sein. Dafür sorgen ein paar Sicherheitsbestimmungen wie 2G oder die Maskenpflicht. Details können im untenstehenden Textkasten nachgelesen werden. Aber wen stören schon die Masken? Hauptsache ist, dass endlich das gewohnte Leben zurückkehrt – und dazu gehört auch der Besuch von Fachmessen. Durch die Zwangspause scheinen sich bei den Ausstellern die Innovationen regelrecht aufgestaut zu haben.

Actiw, der Spezialist für Outbound-Logistiklösungen, stellt zum Beispiel sein LoadMatic-System der 3. Generation vor. Actiw LoadMatic-Systeme können herkömmliche Trailer oder Container automatisch in einem Arbeitsgang mit einer Leistung von über 90 Paletten pro Stunde oder 3 bis 4 Ladungen pro Stunde und pro Ladestelle abfertigen. Actiw hat bisher schon über 60 LoadMatic-Systeme weltweit geliefert, mit denen mehr als 1,6 Millionen Ladungen verladen wurden. Das System ist sehr flexibel und kann eine Vielzahl von Palettentypen und -größen sowie komplexe Lademuster verarbeiten. Das System eignet sich sowohl für palettierte oder palettenlose Produktstapel als auch für Big Bags, Ballen und andere Stückgüter.

Der Aussteller Agilox beweist seine Kompetenz im Bereich fahrerlose Transportsysteme. Zu den Neuheiten gehört der erstmals vorgestellte Agilox OCF, der sich für kleine und große Lasten eignet: Der neuartige autonome Gegengewichtsstapler hebt bis zu 1.500 kg auf eine Höhe von bis zu 1.600 mm. Ob es sich beim Ladungsträger um offene oder geschlossene Paletten handelt, ist dank des Freihubs Nebensache. Per „Plug & Perform“ kann das Fahrzeug ohne weitere Umbaumaßnahmen in die Bestandsanlage integriert werden.

Auch mit dem RiCO-bot von AM Logistic Solutions können Lagerbetreiber ihre Prozesse weitergehend automatisieren. Der mit einem Knickarm ausgestattete RiCO-bot orientiert sich über eine 3D-Optik selbstständig und kann somit Kleinteile autonom erkennen und handhaben. Damit bietet die Lösung die Möglichkeit, Lagertechnologien wie ein Automatisches Kleinteilelager (AKL), ein Shuttle-System oder AutoStore sinnvoll zu erweitern und weitere Prozesse in Wareneingang und Versand zu automatisieren. Der RiCO-bot ist flexibel und modular ausgelegt und kann sowohl mit unterschiedlicher Armlänge als auch verschiedenartigen Greifern ausgestattet werden. Darüber lässt sich der Roboter optimal auf das jeweilige Einsatzszenario anpassen – von der Einzelstückentnahme aus Tablaren und Behältern bis zur Ein- und Auslagerung von Ganzgebinden.

Das französische Unternehmen Arcure präsentiert seine hochmoderne intelligente Lösung Blaxtair. Es handelt sich um ein integriertes Fußgängererkennungssystem für Nutzfahrzeuge, das Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Fußgängern verhindert. Mit künstlicher Intelligenz ist sie die einzige intelligente 3D-Kamera, die in der Lage ist, eine Person in Echtzeit von einem anderen Hindernis zu unterscheiden. Der Fahrer wird über ein 7 Zoll großes Farb-Display oder via LED und Summer gewarnt, wenn eine Person im definierten Gefahrenbereich erkannt wird.

Die Carrybots GmbH präsentiert erstmals ihr fahrerloses Transportsystem Herbie im neuen Design. Herbie ist ein fahrerloses Transportfahrzeug, das speziell für den Transport von Kleinladungsträgern und ähnlichen Transportgütern entwickelt wurde. Typische Anwendungen finden sich in der Produktion, in der Lagerlogistik und im Versandhandel. Neben einem modernen Sicherheitskonzept und einem hohen Grad an Standardisierung überzeugt Herbie durch einen modularen und erweiterbaren Systemaufbau. Nach dem Baukastenprinzip können kundenspezifische Lösungen schnell und kosteneffizient konfiguriert und umgesetzt werden. Auch Anpassungen und Erweiterungen im späteren Projektverlauf sind in der Regel problemlos möglich.

Mit dem celluveyor hat cellumation ein System aus hexagonalen Roboter-Zellen entwickelt, die mehrere Objekte gleichzeitig und omnidirektional bewegen können. Anwender vereinfachen damit ihr Layout und erhöhen ihren Durchsatz. Auf der LogiMAT zeigt cellumation zwei Varianten des celluveyor. Mit dem cv.DEPAL bietet das Bremer Startup eine intelligente Vereinzelungslösung für den Depalettierprozess. Der Mehrwert: ein bis zu 20-mal geringerer Flächenbedarf als konventionelle Lagenvereinzelungssysteme. Ebenfalls auf der Messe zu sehen ist der cv.GO, der eine Vielzahl von Fördertechnikfunktionen in einem System abbildet und damit viele Zusatzkomponenten obsolet macht. Mit dem Fördertechnik-Allrounder können zahlreiche Aufgaben wie Eckumsetzen, Ausschleusen oder Drehen durchgeführt werden. Jeder Anwender kann diese oder auch andere Funktionen maßgeschneidert konfigurieren und abrufen.

Das schwedische Unternehmen Cind präsentiert das CargoSpect Volumenmesssystem für Paletten und Fracht. Der Dimensionierungsprozess ist geeicht und kann für die Dimensionierung aller Arten von Paletten, Formen und Materialien verwendet werden. Der Dimensionierungsprozess ist dynamisch: Die Dimensionierung der Palette wird während der Fahrt mit einem Stapler oder Elektrohubwagen durch ein mit Kameras ausgestattete Vermessungsportal durchgeführt. CargoSpect wird unter anderem eingesetzt, um den Transport und die Warenverteilung von Logistikunternehmen durch die Überprüfung der tatsächlichen Abmessungen von Paletten profitabler zu gestalten.

Die COT Computer OEM Trading GmbH zeigt in Stuttgart ihre COT ePaper Lösung, die sich unter anderem für die Kommissionierung eignet. Pick-by-Light in Kombination mit dem COT ePaper ist eine intuitive Lösung für papierlose Kommissionierprozesse, die freihändiges Arbeiten ermöglicht. Die Pickliste wird dabei auf ein ePaper geladen, welches nach jedem Kommissionierprozess neu beschrieben werden kann. Der Kommissionierer wird über weitere ePaper an den Regalfächern per Lichtsignal durch den Pickprozess geführt und weiß so jederzeit, wo der nächste Pick erfolgen soll. Die Quittierung erfolgt über einen Handrückenscanner (Proglove), wodurch beide Hände während des gesamten Prozesses frei bleiben. (MW)

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LogiMAT und Corona: Die Sicherheitsbestimmungen im Überblick

2G für alle Teilnehmer: Der Eintritt auf das Messegelände ist ausschließlich vollständig Geimpften (15 Tage nach letzter Impfung) und Genesenen (Mindestens 28 Tage, maximal 6 Monate) gestattet. Es ist nicht auszuschließen, dass die Behörden für die Teilnahme 2G Plus (Geimpfte und Genesene mit Test) anordnen!

Maskenpflicht: Während des Aufenthaltes auf dem Messegelände müssen Personen (ab Vollendung des 6. Lebensjahres) eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske tragen. Die Nutzung von Faceshields (Visiere) ist nicht zulässig. Ausnahmen von der Maskenpflicht bestehen beim Verzehr von Speisen und Getränken an Tischen auf Messeständen oder in Bereichen von gastronomischen Dienstleistungen innerhalb des Gebäudes. Wo immer möglich, ist auf dem gesamten Messegelände ein Mindestabstand von 1,5 Meter zu anderen Personen einzuhalten.

Kontaktnachverfolgung: Es herrscht die Pflicht zur Vollregistrierung während der Veranstaltung für alle anwesenden Personen, um im Bedarfsfall seitens der Behörden Infektionsketten zu rekonstruieren. Es werden nur Tagestickets angeboten. Dauerkarten sind auf Grund der Nachverfolgung nicht erlaubt.

 

Quelle: LOGISTIK express Journal 1/2022

 

 

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